Da ich oft gefragt werde, ob eine Blutegeltherapie bei Hufrollenentzündung sinnvoll ist – hier einige Infos:
Auch die Blutegeltherapie kann hier keine Wunder vollbringen !
Jedoch kann dadurch eine echte Verbesserung des Zustandes erreicht werden.
Wie geht das ?
Für eine nachhaltige Entlastung ist eine ausleitende Therapie notwendig, für die
der „kleine Urzeit-Therapeut“ durchaus geeignet ist !
4 – 6 Blutegel werden möglichst nahe am Kronrand des betroffenen Beines angesetzt. Während des Saugvorganges sorgt der Speichel des Egels für einen verbesserten venösen Abfluss. Das nekrotische Blut wird aus dem Huf nach oben gezogen und kann während der gewünschten Nachblutung ( kann mehrere Stunden andauern ) ablaufen. Die Entsorgung kann nun über den gesamten Stoffwechsel wiederhergestellt werden. Desweiteren werden leicht antibiotisch wirkende Stoffe ins Blut abgegeben, die Nekrose kann zum Stillstand kommen.
Erfahrungsgemäß muss nach der Erstbehandlung eine Wiederholung nach 2 Tagen erfolgen. Danach ist die besondere Aufmerksamkeit des Pferdebesitzers gefragt, da eine weitere Behandlung notwendig ist, sobald die anfängliche Besserung nachlässt. In immer größer werdenden Abständen kann eine Behandlung schon mal 2-3 Monate in Anspruch nehmen, wobei am Ende nicht selten eine einzige Behandlung pro Monat ausreichen kann.
Wichtig ist auf jeden Fall zuvor eine klinische Diagnostik durch einen Tierarzt Ihres Vertrauens und die begleitende Bearbeitung der Hufe durch einen erfahrenen Hufbearbeiter ! Nur wenn die Hufrolle physiologisch richtig belastet wird, kann es zu einer nachhaltigen Verbesserung kommen.