Das Nackenband und die Nackenplatte haben, zusammen mit dem Oberdornfortsatzband, eine wichtige Bedeutung für den Wirbelsäulenmechanismus !
Was passiert beim „Vorwärts-Abwärts-Reiten“ ?
Senkt das Pferd den Kopf, zieht das Nackenband am Widerrist, die Dornfortsätze richten sich auf. Das Oberdornfortsatzband wird dabei ebenfalls gespannt (bis ca. Mitte der Sattellage) und wölbt den Rücken nach oben. Lenden-Becken- und Bauchmuskeln spannen sich und richten das Becken auf. Das Oberdornfortsatzband bekommt Zug von hinten und der Rücken wölbt sich auf. Somit können die Hintergliedmaßen ausreichend weit unter treten.
Diese Konstruktion ermöglicht den Pferden, den Reiter fast ohne Kraftaufwand zu tragen. Die Gliedmaßen können sich frei bewegen, der Rücken schwingt ohne jegliche Verspannungen.
Läuft das Pferd mit erhobenem Kopf und weg gedrücktem Rücken, setzt es zum Tragen des Reitergewichtes Muskeln ein, die dafür eigentlich „nicht“ vorgesehen sind. Wird z.B. der lange Rückenmuskel als Tragemuskel eingesetzt, geht sofort die angestrebte Losgelassenheit verloren. Eine Kraftübertragung aus der Hinterhand über den Rücken Richtung Vorhand ist nicht mehr fließend möglich.
( Text: N. Jost / Quelle: Biomechanik u. Physiotherapie für Pferde von Helle Katrine Kleven)